WoW: Neue Inhalte für Saison der Meisterschaft? Interview mit Brian Birmingham

WoW: Neue Inhalte für Saison der Meisterschaft? Interview mit Brian Birmingham (1)

Brian Birmingham, seines Zeichens Lead Software Engineer für WoW Classic, sprach vor kurzem mit einem Redakteur von Wowhead über die Saison der Meisterschaft und die Ära-Server. Wir haben euch die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Nach den gepimpten Bossen im Geschmolzenen Kern wird bekanntlich auch der Pechschwingenhort der Saison der Meisterschaft eine Runderneuerung erhalten, was die Stärke der Fieslinge, ihre Fähigkeiten und die Kampfmechaniken angeht. Brian Birmingham, seines Zeichens Lead Software Engineer für WoW Classic, sprach vor kurzem mit einem Redakteur von Wowhead über die neuen Inhalte der Saison der Meisterschaft und die bisher stark vernachlässigten Ära-Server. Wir haben euch die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.

Saison der Meisterschaft von WoW Classic

  • Es gibt zwei Gruppen von Spielern, die derzeit gerne die Saison der Meisterschaft spielen. Beide Gruppen haben eines gemeinsam: Sie mögen Vanilla-WoW, kritisierten jedoch die #nochanges-Politik von Blizzard während WoW Classic.
  • Gruppe Nummer 1 forderte von Anfang an die Abschaltung oder den Verbot in Raids von World Buffs. Unterm Strich war ihnen eine Vanilla-ähnliche Spielerfahrung wichtiger als die originalen Regeln aus Vanilla. Vor 17 Jahren nutzen Schlachtzüge die vorhandenen World Buffs lange nicht so effizient wie später in WoW Classic.
  • Aus dieser ersten Gruppe kam zudem immer wieder die Kritik, dass die originalen Raid-Instanzen viel zu einfach sind. Sie wünschten sich härtere Herausforderungen innerhalb des Vanilla-Gerüsts.

Blizzard-Entwickler Brian Birmingham sprach über WoW Classic: Saison der Meisterschaft und Classic-Ära. 

 
  • Gruppe Nummer 2 mochte an Vanilla und Classic vor allem das Gefühl, das originale WoW (jetzt kaufen ) noch einmal zu erkunden. Viele dieser Spieler hörten jedoch noch in der Level-Phase auf, weil sich das Leveln zu zäh anfühlte oder sie das Gefühl bekamen, mit den anderen Spielern nicht mithalten zu können.
  • Mit den Änderungen für die Saison der Meisterschaft wollte Blizzard gezielt diese beiden Gruppen ansprechen.
  • Zudem war es das Ziel, die Hardcore-Community für die Saison der Meisterschaft zu begeistern. Mit dem optionalen Hardcore-Modus ist ihnen das gelungen.
  • Laut Brian Birmingham war es eine gute Entscheidung, Düsterbruch, das Dungeon-Set 2 und das Ehresystem gleich zum Start der Saison anzubieten. Die Entwickler wollten den Spielern mehr Optionen an die Hand geben, und das Ziel wurde erreicht. Da ist es auch nicht schlimm, dass viele Spieler den Raid-Bereich ignorieren und sich über das Ehresystem ausrüsten.

Neue Inhalte für WoW Classic

  • Als es um Anpassungen für die Bosse in den Vanilla-Raids ging, wollten die Entwickler zuerst sicherstellen, dass die Kämpfe länger dauern, auch wenn sich die Spieler ab Phase 1 noch stärkere Ausrüstungsteile erspielen können als es in WoW Classic der Fall war. Also mussten zuerst die Lebenspunkte von Ragnaros und Co. spürbar angehoben werden.
  • Als diese Änderungen auf dem PTR einschlugen, gab es jedoch durch die Bank die Frage nach neuen, coolen Mechaniken, und erst dann trauten sich die Entwickler, auch in diese Richtung zu denken. Es folgten Brainstorming-Runden, Feedback-Meetings und der nächste PTR-Test. Wichtig war es den Entwicklern dabei, dass die neuen Mechaniken zu den jeweiligen Bossen passen (und dass man bereits existierende Assets nutzen kann, damit es sich so anfühlt, als gehörten die neuen Mechaniken einfach schon immer dazu) und dass es keine Cheese-Strategie gibt, mit der sich ein kompletter Kampf aushebeln lässt.

WoW Classic: In der Saison der Meisterschaft erwarten euch deutlich härtere Raidbosse.

  • Die Entwickler haben dabei immer im Blick, ob sie mit der Erhöhung des Schwierigkeitsgrads über das angepeilte Ziel hinausschießen. Gerade im Geschmolzenen Kern gibt es viele mäßig nützliche "Epics", für die Spieler nicht wirklich über mehrere Stunden hinweg wipen wollen. Zudem gibt's in der Vanilla-Community viele Spieler, die vor allem den sozialen Aspekt an Classic und den 40er-Raids mögen. Das ist ein Balance-Akt, der mit den kommenden Raid-Instanzen nicht einfacher wird.
  • Aufgrund der Dominanz von Nahkampf-Spielweisen, was das DpS-Potenzial angeht, wollte man es bei den Mechaniken vermeiden, Fernkämpfer noch mehr zu benachteiligen. Mechaniken, bei denen Frontsoldaten etwas ins Schwitzen geraten, waren dagegen okay. Wichtig war es den Designern nur, dass am Ende alle Rollen einen Platz im Schlachtzug finden. Wenn alle Nahkämpfer plötzlich auf der Bank landen, ist was falsch beim Design-Prozess gelaufen.
  • Die Entwickler sind sich bewusst, dass viele Classic-Fans auf komplett neue Dungeons und Raid-Instanzen hoffen. Derzeit konzentriert man sich klar auf die erste Saison der Meisterschaft und TBC Classic. Für die Zeit danach gibt's auf jeden Fall schon jede Menge Ideen. Es ist, wie so oft, eine Frage der zeitlichen Machbarkeit.

Bannstrafen und Classic-Ära

  • Seitdem die Entwickler die Strafen für Goldkäufe erhöht haben, gibt es laut Brian Birmingham deutlich weniger Spieler, die diese unerlaubten Services in Anspruch nehmen. Zudem konnten zahlreiche Spieler gebannt werden, die solche Services oder automatisierte Bots nutzen. Das war ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Bots und Echtgeld-Transaktionen.
  • Für die Classic-Ära ist kein Turnier-Server oder -Modus für interessierte Communitys geplant, auf denen all die teuren Verbrauchsgegenstände ohne Limitierung zur Verfügung stehen, weil das Farmen dieser wichtigen Items so langwierig ist. Denn genau darum geht es auch in WoW Classic, wenn man zum Beispiel in der Kriegshymnenschlucht dominieren will: sich das Zeug zu farmen, das man fürs Minmaxing braucht.

Quelle: Buffed